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  1. Årdal
  2. Høyanger
  3. Balestrand
  4. Nasjonal turistveg Gaularfjellet
  5. Svelgen
  6. Kalvåg
1.

Årdal Høyanger

140 km3 Std.
Dauer: 4 Tage

Årdal

Die Fahrt beginnt in Årdal am östlichen Ende des Sognefjordes. Der Weg dorthin ist schon ein Erlebnis – egal, ob man von Turtagrø über „die Gipfelstraße“ Tindeveien, am Fjord entlang von Sogndal oder Lærdal, oder von Ostnorwegen über den Knotenpunkt Tyinkrysset kommt.

Årdal ist ein perfekter Ausgangspunkt für herrliche Naturerlebnisse. Diese Region erwartet seine Besucher mit einer dramatisch anmutenden Natur – Fjorde, hohe Gipfel, und Wasserfälle – und ist das westliche «Tor» ins Gebirge Jotunheimen. Wenn du in Årdalstangen angekommen bist, checkst du im Klingenberg Hotel ein und bereitest dich darauf vor, diese Gegend zu erkunden.

Årdal ist ein Ort mit langen Traditionen in der Erzeugung von elektrischem Strom aus Wasserkraft. Bereits früh im 20. Jahrhundert begann die Arbeit an der Straße, die Årdal mit Valdres weiter östlich verbindet, und die im Zusammenhang mit dem Ausbau der Wasserkraft in den Seen und Flüssen von Tyin erforderlich war. Heute wird sie als Tunnelstraße bezeichnet. Diese Straße ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, die mithilfe von Handwerkzeugen und Maschinen erbaut wurde. Heute gehört sie zu den schönsten Radwanderwegen in Norwegen, Ziel ist der Aussichtspunkt mit dem vielsagenden Namen 1000-Meter. Von dort hat man einen phantastischen Blick über Årdal und die umliegende Bergwelt. Fahrräder kann man in Årdal mieten, oder du kannst dich einer der vom Veranstalter Bulder & Braks angebotenen Touren anschließen.

Wieder in Årdal kannst du das Årdal Besucherzentrum besuchen – ein neues, im April 2022 eröffnetes Informationszentrum, das Einblicke in die Metallindustrie vom 18. Jahrhundert bis heute vermittelt. Hier erfährst du mehr über die Aluminiumproduktion, den Einsatz ausgereifter Technologien in der Schwerindustrie, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Schwerindustrie

Am folgenden Tag erwarten dich weitere sehr schöne Naturerlebnisse: Der Wasserfall Vettisfossen liegt im wunderschönen Tal Utladalen in Øvre Årdal. Mit einem freien Fall von 275 Metern ist er der höchste geschützte Wasserfall in Nordeuropa. Vettisfossen ist als schönster Wasserfall Norwegens ausgezeichnet worden, die Wanderung dorthin dauert hin und zurück 3-4 Stunden. Schon vom Weg aus siehst du die vier Wasserfälle, und im Sommer 2023 wird am Wasserfall ein neuer und spektakulärer Aussichtspunkt eröffnet.

Wieder zurück in Årdalstangen kannst du den Ausflug nach Indre Ofredal "ne´for sjøen". Hier unten am nördlichen Ufer des Årdalsfjordes befindet sich nämlich ein einzigartiges historisches Bauensemble. Von Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg war diese kleine Fjordgemeinde ein betriebsames Dorf mit Mühle und Sägewerk, die beide von der Wasserkraft angetrieben wurden. Für die Produkte aus der Sägerei in Indre Ofredal gab es einen eigenen Rahsegler, der regelmäßig nach Bergen fuhr. Auf dem Rückweg hatte das Schiff Kaufmannswaren an Bord, die an die Menschen in der Region weiterverkauft wurden. Sie kamen mit dem Ruderboot, um in Indre Oftedal einzukaufen und Getreide zu mahlen. Die alte Mühle aus Holz kann man auch heute noch sehen. Nach vielen Jahren des Verfalls restaurierte der Verein Ne fø´ sjøen viele der Häuser in Indre Oftedal, und im Sommer öffnet ein kleines Café hier seine Türen und serviert den Gästen einfache Lunchgerichte, frisch gebackene Waffeln und Erfrischungen. Es ist auch möglich, hier zu übernachten.

Vielleicht möchtest du noch eine Übernachtung in Årdal anhängen, ansonsten kannst du direkt nach Høyanger fahren, wo der nächste Halt geplant ist. Für die Fahrt von Årdalstangen nach Høyanger braucht man etwa drei Stunden, und unterwegs gibt es viele schöne Halteplätze. Deshalb empfehlen wir, morgens aufzubrechen. Auf dem Weg nach Høyanger fährst du nämlich an Sogndal vorbei – ein größerer Ort, in dem man sehr gut zu Mittag oder zu Abend essen kann, und am wunderschönen Dorf Balestrand, wo unter anderem ein preisgekrönter Apfelcidre angeboten wird und das Norwegische Fremdenverkehrsmuseum zuhause ist.

In Høyanger angekommen kannst du im Øren hotell Quartier beziehen.

Høyanger

Bei der Industrialisierung Norwegens im 20. Jahrhunderte spielte Høyanger eine zentrale Rolle. Was erstmals ein Dorf mit nur dreizehn Höfen und Häuslerkaten zwischen den Bergen weit drinnen an einem Fjordarm war, verwandelte sich dank der Energie aus den Wasserfällen in einen Industrieort. Die Anlage 1, zu der das Kraftwerk, die Rohrleitungen, die Lorenbahn, Treppen und Staudämme in den Bergen gehören, wurde in den Jahren 1916-1917 erbaut.

«Kraftduoen» sind zwei Wanderungen in einer, bei der die Energieerzeugung gestern und heute den thematischen Rahmen bildet. Das Duo besteht aus fünf Kilometern zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto, und einer anschließenden Wanderung entlang oder auf den 2500 Treppenstufen in luftiger Höhe. Du kannst dich natürlich entscheiden, nicht auf den Treppen nach oben zu steigen. Man geht auf dem gleichen Weg wie dem Hinweg in die Ortsmitte von Høyanger zurück. Weitere Informationen findest du hier. Im Anschluss folgt die Stadtwanderung in dem Industriedorf, zu der u.a. der Besuch des Industriemuseums und des unter Denkmalschutz stehenden Wohngebietes Parken stehen.

Am nächsten Tag kannst du die Wanderung mit dem zweideutigen Titel Kraftruta über die Höhen des Bergefjell machen. Es handelt sich um eine längere Gebirgswanderung in einer großartigen alpinen Landschaft. Nach einem 700 Meter-Aufstieg hinauf zum Grat kommst du von der Hütte Toppenhytta hinunter nach Skålebotn, und die ganze Zeit begleitet dich eine phantastische Aussicht über den Høyangerfjord, Sognefjord und die Berge des Stølsheimen. Und du kommst bei dieser Wanderung vom stolzen Industriedorf Høyanger bis zu den Staudämmen in den Bergen von Bergefjell. Hier gibt es die Möglichkeit zum Übernachten im Larsgarden Tunhotell, wo du im Wohnhaus von 1901 wohnen kannst. Wenn du noch am gleichen Tag zurück nach Høyanger willst, kannst du den Bus ab Nordeide nehmen. Den Fahrplan für diese Verbindung findest du unter skyss.no. Du kannst dich natürlich auch für eine Übernachtung in Larsgarden anstelle von Høyanger entscheiden und den Hinweg in entgegengesetzter Richtung gehen.

2.

Balestrand Nasjonal turistveg Gaularfjellet Svelgen Kalvåg

270 km4 Std. 45 min
Dauer: 2-3 Tage

Ab Høyanger geht die Reise weiter Richtung Kalvåg an der Nordseeküste – über die Norwegische Landschaftsroute Gaularfjell. Es ist auch möglich, einen kürzeren und direkteren Weg nach Kalvåg zu nehmen, doch wir empfehlen dringend den Abstecher über die Passstraße Gaularfjellet.

Die Landschaftsroute ist normalerweise zwischen Dezember und April geschlossen. Aktuelle Informationen über die Befahrbarkeit der Straßen findest du unter nasjonaleturistveger.no.

Ab Høyanger fährt man in östlicher Richtung nach Balestrand und auf der Straße 613 weiter am Fjord entlang, bis der Aufstieg zum Gaularfjellet beginnt. Am höchsten Punkt der Passstraße befindet sich ein Aussichtsplateau («Utsikten») mit phantastischer Aussicht über die Berge und Täler der Region Sunnfjord. Wenn man dann auf der Landschaftsroute bleibt, gelangt man nach Førde und folgt von hier der Strecke weiter nach Svelgen und Kalvåg.

Es ist möglich, in Svelgen Halt zu machen und im Bremanger Fjordhotell zu übernachten.

Wenn du weiter nach Kalvåg fährst, wirst du eine der am besten erhaltenen Fischerdörfer in Fjord Norwegen erleben. Unser Tipp: Übernachte in Knutholmen, wo du zwischen historischen und modernen Seehäusern, einer klassischen Rorbu oder Wohnung wählen kannst. Hier gibt es auch ein Restaurant.

Bremanger ist eine Kommune, in der man die Kraft der Geschichte spürt – in der maritimen Kultur, an den steinzeitlichen Wohnplätzen und Felsritzungsfeldern, dank der Wikingerkönige und ihrer wilden Unternehmungen, und einer dank der Kriegsfestungen und Kanonen sichtbaren Kriegsgeschichte, der Geschichte des Heringsfangs und schließlich der Industriegeschichte.

Der Übergang vom Hofbetrieb zu einer Industriegesellschaft beinhaltete das, was alle Dörfer in Fjord Norwegen auszeichnete: ein Schmelztiegel von Menschen aus den verschiedensten Teilen des Landes und eine Klassengesellschaft, die sich in Bauten, Dialekten und Kultur widerspiegelte. Die Gewässer in der Region stellten ein großes Potential für den Ausbau von Wasserkraftanlagen dar, und 1921 wurde vom Energieunternehmen Bremanger Kraftselskap die erste Wasserkraftanlage in Svelgen in Betrieb genommen. Dies war der Beginn einer industriellen Entwicklung in Dorf, an deren Spitze das Unternehmen Elkem Bremanger stand.

Wenn du am nächsten Tag erwachst, kannst du dich auf eine weitere Bergwanderung vorbereiten. Hornelen ist die höchste Meeresklippe in Europa, und von dort hat man einen Panoramablick in den Fjordarm hinein und nach Westen über die Inseln im Meer. Es gibt nur wenige norwegische Berge, mit denen sich so viele Sagen und Legenden verknüpfen wie mit Hornelen. Die Geschichte von den Hexen, die zur Mittsommernacht auf dem Berg Hornelen tanzten, kann auf der langen Wanderung am Berg entlang zum Gipfel gern zum Gepäck gehören. Schließe dich doch einer geführten Wanderung an, bei der du mehr über diese Legende erfährst.

Es gibt aber auch noch viele andere Alternativen in der Gegend: Mit mehr als 100 gekennzeichneten Wanderwegen – von den einfachsten bis zu den anspruchsvollsten Loipen – eignet sich Bremanger perfekt für Wanderungen. Hier kannst du auf weißen Stränden wie Grotlesanden und Vetvika spazieren oder zum Blånibba am Gletscher Ålfotbreen aufsteigen, dem höchsten Gipfel in der Gemeinde Bremanger. Von Kalvåg ist es auch möglich, zur Tageshütte Dosabu zu wandern.

Nach der Bergwanderung kannst du dich in der schwimmenden Sauna Kok og bad entspannen, bevor es zu einem besseren Abendessen in Knutholmen geht.

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