Die Küstenkulturlandschaft von Solund – die beste Grundlage für Villschafhaltung
Die Altnorwegischen Schafe, auch Villschafe genannt, haben die Landschaft und die Heideflächen von Solund seit 5000 Jahren gepflegt. Diese Rasse war bis ins späte 19. Jahrhundert in Norwegen verbreitet, bevor sie beinahe vollständig ausgerottet wurde. Glücklicherweise überlebten einige Tiere, unter anderem auf einer Insel südlich von Solund, in Austevoll. Heute haben viele Landwirte wieder Villschafe, vor allem, um die Kulturlandschaft zu erhalten.
„Lange Zeit dachte ich, dass unsere Küstenlandschaft nutzlos und größtenteils unberührt sei. Viele denken wohl auch, dass diese Natur unangetastet bleiben sollte. Doch in Wahrheit ist sie stark von Menschen und Tieren geprägt und seit Tausenden von Jahren bewirtschaftet“, sagt Kjell Mongstad, eine treibende Kraft hinter der Hardbakke Villschafgemeinschaft.
Es ist kein Wunder, dass sich die Villschafe in Solund wohlfühlen – hier kennen sie sich aus mit rauen Wetterbedingungen, einer zerklüfteten Küstenlandschaft, ihrem Speiseplan und vielleicht sogar mit dem typischen Küstenhumor, der Austevoll und Solund verbindet.
Villschafe nutzen die Ressourcen optimal aus
Die Villschafe sind perfekt an das Leben in der Küstenheide angepasst. Sie produzieren Fleisch und Wolle aus den Futterpflanzen, die dort wachsen, während sie gleichzeitig die Landschaft pflegen und offen halten. Diese kleine, robuste Schafrasse ist genetisch identisch mit der vor tausend Jahren und ideal an die Natur- und Klimabedingungen der Küstenregion angepasst.
Der größte Vorteil der Altnorwegischen Schafe ist ihre Anspruchslosigkeit: Sie fressen Küstenheide genauso gern wie Seegras, Tang und Taresorten im Gezeitenbereich oder das gute Berggras in höheren Lagen. Zudem können sie das ganze Jahr über draußen bleiben und lammen meist allein. Die Tiere sind sehr zutraulich und lassen sich gern von Kindern streicheln, die sie mit Futter versorgen.