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Vielleicht waren es die schöne Natur und die frische Meeresluft, die Norwegens ersten Klippfischunternehmer, den Niederländer Jappe Ippes, nach Nordmøre lockte, um dort am Ende des 17. Jahrhunderts die Produktion des stark gesalzenen Vetters des Stockfischs aufzunehmen. Dieses Produkt sorgte dafür, dass Kristiansund über gut zwei Jahrhunderte bis zum Zweiten Weltkrieg die unbestrittene Klippfischhauptstadt von Norwegen war. Der umfangreiche Export in alle Welt hat seine Spuren in Kristiansund hinterlassen, unter anderem in Form von exotischen Ortsnamen wie Tahiti und Marokko.

Über Generationen war der Platz Piren in Kristiansund der Knotenpunkt, an dem sich die Fjordboote sammelten, auf denen lokale Lebensmittel in die Stadt transportiert wurden. Eine hohe Qualität, die Wahrung des Tierwohls und hohe Anforderungen an eine umweltgerechte Produktion sind Leitsätze bei der Lebensmittelproduktion in Nordmøre. Doch die wichtigsten Zutaten sind die saubere Natur und die engagierten Menschen mit ihrem Wissen, auf dessen Grundlage sie die Traditionen erhalten und weiterentwickeln.

Gasthaus

Olav Kåre Jørgensen und Stian Røsand haben eine Leidenschaft dafür, gute Ess- und Geschmackserlebnisse zu erzeugen. Sie kennen die meisten lokalen Lebensmittelerzeuger in Nordmøre und führen im Restaurant Smia in Kristiansund und im Restaurant Olsennaustet auf Smøla die regionalen Küchentraditionen weiter.

Gäste davon überzeugen, Dinge auszuprobieren, die sie angeblich nicht mögen.

Stian erzählt, dass er besonders gern das gemeinsame Weihnachtsessen für Familien und Firmen zubereitet.

„So viele Gäste sagen hartnäckig, dass sie gelaugten Stockfisch, in Salzlake eingelegten Fisch, Blauschimmelkäse und so weiter nicht mögen würden. Deshalb müssen die Gäste hier ein 9-Gänge-Menü absolvieren, bei dem niemand sagen darf, dass er etwas nicht mag, bevor er es nicht ausprobiert hat.“

Höre zu, wie Stian erzählt, wie die Gäste auf Speisen reagieren, von denen sie meinten, dass sie sie nicht mögen.

„Es ist ein großartiges Gefühl, wenn die Gäste kommen und sich für das Erlebnis bedanken.“
© Oddgeir Visnes / visitnorthwest.no

Der Klippfisch-Experte

Knut Garshol ist Kaufmann in vierter Generation und betreibt auf dem Markt in Kristiansund das einzige reine Klippfischgeschäft in Norwegen. Kaum jemand wird so viel über Klippfisch und seine Geschichte wissen wie er.

Klippfisch ist getrockneter und gesalzener Kabeljau. Über Jahrhunderte wurde er in Nordmøre hergestellt und als Delikatesse in südliche Länder exportiert. Im Gegenzug kamen Gewürze und eine bunte Kultur in den Norden. Heute ist Bacalao eines der Wahrzeichen der Stadt. Kaum ein anderer Faktor hatte eine so große Bedeutung für die Entwicklung von Kristiansund und die umliegenden Küstengemeinden wie der Klippfisch.

Hier kannst du erfahren, was man mit Klippfisch auf keinen Fall machen sollte:

Weltmeister aus Nordmøre

In Tingvoll wird ein Käse hergestellt, der zu den besten der Welt gerechnet wird. Alles beginnt mit Gulla, Guri und den anderen Milchkühen, die die Rohware liefern. Kristin Waagen ist Milchbauer und Miteigentümer der Käserei Tingvollost, die Kraftkar, den Weltmeister bei Blauschimmelkäse, erzeugt. Er berichtet, dass der Käse genauso schmeckt wie die Natur in seiner Umgebung.

„Es besteht ein Zusammenhang zwischen zufriedenen Kühen und einem guten Käse. Es geht auch um das Gras, das die Tiere fressen. Wäre der Käse an einem anderen Ort im Land hergestellt worden, würde er ganz anders schmecken. Da bin ich mir ganz sicher.“

Der Kraftkar von Tingvollosten wurde 2016 zum besten Käse der Welt gekürt, und die Nachfrage ist weiterhin groß. Noch heute gibt es Wartelisten für den beliebten Käse aus dem kleinen Dorf Torjulvågen in der Kommune Tingvoll.

Gute Rohwaren werden zu traditionellen Gerichten mit einem neuen Dreh

Im Fischrestaurant Smia in Kristiansund werden traditionelle norwegische Gerichte mit einem neuen Dreh serviert.

„Um guten Klippfisch herzustellen, muss man mit den Rohwaren anfangen und dafür sorgen, dass er ausreichend getrocknet wird. Die meisten Menschen meinen, Klippfisch sei einfach nur Klippfisch. Aber das stimmt nicht. Um ihn richtig gut zu machen, braucht man auch besonders gute Rohwaren.“

Erfahre, wie Olav Kåre im Smia das spezielle Klippfischgericht mit dem besten Blauschimmelkäse der Welt und Möhren von Smøla zubereitet.

In der Lehre bei einem Weltmeister

Nach mehreren Jahren als Koch beim früheren Kochweltmeister Bent Stiansen vom Restaurant Statholdergaarden in Oslo beschloss Stian Stensønes Lillehaug von der Insel Smøla, mit seiner Familie zurück nach Nordmøre zu ziehen. Heute ist er Küchenchef und Miteigentümer des Restauranthauses Bryggekanten in Kristiansund. Das Lokal hat die vielleicht beste Lage in der Stadt, unmittelbar am Ufer. Brasserie, Restaurant und Bar bieten eine einmalige Aussicht auf die vier Inseln von Kristiansund und den traditionsreichen Hafen, von dem aus der Klippfisch früher in alle Welt verschifft wurde.

„Das Lokal wurde gegründet, um den Einheimischen und Besuchern einen Treffpunkt zu bieten, an dem sie lokale Gerichte in angenehmer Umgebung genießen können“, sagt Stian. „Die Qualität der Rohwaren und nicht zuletzt die Vielfalt, die wir hier in Nordmøre haben, ist außergewöhnlich. So etwas findet man in Norwegen nicht noch einmal. Vielleicht nicht einmal weltweit, soweit ich das sehen kann.“

Deshalb meint Stian, dass Nordmøre die beste Vorratskammer der Welt ist.

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