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Die Eindrücke, die viele der schönsten Naturerlebnisse bei den Besuchern hinterlassen, werden durch eine Geschichte verstärkt, die mit Industrie und Wasserkraft verbunden ist – eine Geschichte, die das Naturerlebnis noch vielfältiger macht. Hier bekommst du eine Übersicht über diese Naturschätze, die darauf warten, von dir erkundet zu werden.

Die wunderschöne Fjordlandschaft ist Ausgangspunkt für einige der beliebtesten Wanderungen und Naturerlebnisse in Norwegen. Es gibt aber auch viele nicht so bekannte Natur- und Kulturerlebnisse, die den Besuchern die Schönheiten und die spannende Geschichte dieses Landesteils nahebringen. Manche wollen gerade bei ihrem Urlaub tief in die Geschichte eintauchen, für andere sind die Naturerlebnisse das Einzige, was die Neugier weckt. Und egal, wo deine Interessen liegen, werden viele dieser wunderschönen Erlebnisse, die einen Bezug zur Geschichte der Wasserkraft haben, den meisten gefallen.

Flørli: Die längste Holztreppe der Welt mit einzigartiger Aussicht

Flørli ist ein Dorf am Südufer des Lysefjordes und vorletzte Anlegestelle des Linienschiffes, das bis nach Lysebotn fährt. Es gibt keine Straße in dieser Siedlung, die an einem steilen Hang liegt, und der Höhenunterschied von 740 Metern zwischen dem See Flørvatnet und dem Fjord war die perfekte Voraussetzung für die Stromerzeugung aus Wasserkraft.

Bist du bereit für eine Herausforderung? Du wirst es in den Beinen merken!|© Lysefjorden Utvikling

Heute ist Flørli besonders für die 1470 Meter lange Flørlitreppe bekannt – die weltweit längste Holztreppe, die an der Rohrleitung zum Speicher Ternevassdammen hinauf verläuft. Von hier aus hat man einen prachtvollen Blick über den Lysefjord und die Berge in der Umgebung des Preikestolen. Für den Rückweg hinunter nach Flørli kannst du dich für den 100 Jahre alten Pfad entscheiden, der von den Wanderarbeitern angelegt wurde, als sie den 1920 fertiggestellten Staudamm bauten. Wenn du an einer der geführten Dorfwanderungen in Flørli teilnehmen möchtest, bekommst du sehr tiefe Einblicke in die spannende Geschichte dieses Ortes und natürlich auch eine Aussicht geboten, die dir den Atem rauben wird.

Sauda – Von den Zinkgruben zu den Kriegsdenkmälern in Allmannajuvet

In der Schlucht Allmannajuvet zwischen Sauda und Hellandsbygda in der Region Rogaland befinden sich die Reste der alten Zinkgruben, die hier am Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb waren. Heute ist Allmannajuvet Teil einer Norwegischen Landschaftsroute, und was zunächst nur als kleiner Rastplatz gedacht war, hat sich zu einem Museum und einem Themenzentrum für die alten Zinkgruben entwickelt.

Die Gebäude wurden vom Schweizer Architekten Peter Zumthor gezeichnet. Heute besteht die Anlage aus einem Parkplatz mit Serviceangebot, einem Café und einer Galerie. Du kannst dich einer geführten Grubenwanderung ins Allmannajuvet anschließen, mehr über die Geschichte des Bergbaus erfahren und Eindrücke davon sammeln, wie der Alltag in den Gruben Ende des 19. Jahrhunderts war. Du kannst auch einen Abstecher nach Åbøbyen machen – eine ungewöhnliche Bergbausiedlung, die nach 1916 für die Arbeiter und Angestellten der Schmelzhütte Sauda Smelteverk entstand.

Suldal: Kraftitektur in Norwegens Energiespeicher

Suldal liegt im Herzen des südlichen Fjord Norwegen – im Schnittpunkt zwischen Haugesund, Stavanger, Bergen und Hardanger. Hier stößt du auf wilde Natur, preisgekrönte Architektur, Lachsflüsse, lebendige Dörfer und Berggipfel, die du ganz für dich allein hast. Die Norwegische Landschaftsroute Ryfylke führt durch Suldal, und auf der Strecke von Suldal nach Sauda (über Røldal) gibt es eine der größten Ansammlungen historischer und moderner architektonischer Werke in Fjord Norwegen. In dem kleine Dorf Nesflaten befindet sich das Designhotel Energihotellet, das als Ausgangspunkt für Erlebnisse in der Region dienen kann. Von hier aus kannst du wunderschöne Landschaften mit hohen Gipfeln in vollen Zügen genießen, und dein nächster Nachbar ist der spiegelglatte See Suldalsvatnet. Die dreistündige Architekturrunde führt von Suldal über Sauda nach Røldal, unterwegs erlebst du die Brücke Høsebrua, Ostasteidn, Allmannajuvet und den Wasserfall Svandalsfossen.

Die Brücke Høsebrua, Norwegische Landschaftsroute Ryfylke|© Skattkammeret Suldal. Foto Alf Aadnøy

Wir empfehlen auch einen Abstecher zur Stabkirche in Røldal Stavkirke und zum historischen Speicher Guggedalsloftet oder die Kombination mit einem Besuch in Sand, einem Ort mit wunderschönen weißen Holzhäusern nahe des Sandsfjordes. Auf dem Lachshof Mo Laksegard kannst du den Fluss Suldalslågen und die aufsteigenden Lachse aus nächster Nähe erleben oder auf einem Raftingfloß eine Expedition auf Fjord Norwegens größtem Fluss Suldalslågen machen. Oder wie wäre es mit einer Fahrradtour auf der Baustraße Blåsjøvegen – mehrere Kilometer in die Hochebene Suldalsheiane hinein und in unmittelbarem Kontakt mit einer gewaltigen alpinen Landschaft und einer spannenden Wasserkraftgeschichte. In Suldal kannst du auch an Bord eines Schiffes von Helgøy Skyssbåt gehen und auf eine Schiffsfahrt in den Hylsfjord hinein mitmachen. Links und rechts ragen die Berge in den Himmel, du siehst idyllische Hofsiedlungen und erfährst von einem Einheimischen, der hier am Fjord aufwuchs, mehr über die spannende Vergangenheit dieser Route, die mehrere hundert Jahre lang die Hauptverkehrsader zwischen Ost- und Westnorwegen war.

Ullensvang/Tyssedal: Auf den Spuren der Wanderarbeiter!

Mit seinen wunderschönen Wasserfällen, dem Fjord, Gletscher und den Bergen begeistert die Gemeinde Ullensvang und besonders der Ort Tyssedal seit je her die Besucher. Die Kontraste zwischen der von den Menschen geschaffenen Industrie und der unberührten und wilden Natur ist enorm. Im Mittelpunkt dieser Kontraste steht der Ort Odda, in dem die Reste der vergangenen und der gegenwärtigen Industrie verschmelzen. In der Kleinstadt gibt es mehrere Restaurants und Übernachtungsbetriebe, und es gibt einige Eventveranstaler, die eine breite Auswahl an Outdooraktivitäten anbieten, darunter RIB-Fahrten, Paddeltouren, Gletscherwanderungen und Cidretouren. Odda ist auch Startpunkt für Aktivitäten auf dem Gletscher Folgefonna und nicht zuletzt für Wanderungen zur weltberühmten Gebirgsformation Trolltunga.

Tyssedal|© Dag Endre Opedal

In Tyssedal kannst du das vom Norwegischen Amt für Denkmalpflege geschützte Kraftmuseum besuchen. Höre mehr über die spannende Geschichte der Energiegewinnung und schließe dich einer Führung von Trolltunga Active in das Kraftwerk Tysso 1 und einer geführten, gut gesicherten Klettertour an den Rohrleitungen entlang an. Wenn du es lieber magst, mit beiden Beinen auf festem Boden zu stehen, kannst du das Labor Kraftlabben in Odda besuchen, das seine Besucher zu kreativem Spiel und viel Spaß einlädt.

Eidfjord: Wasserfallwanderung und spektakuläre Aussicht weit drinnen im Hardangerfjord

Eidfjord, am östlichen Ende des Hardangerfjordes und am Fuße der Hochebene Hardangervidda gelegen, ist eine Wasserkraftgemeinde, die aufgrund der großen Erzeugungsleistung der Kraftwerke zu einer der reichsten Gemeinden Norwegens geworden ist. Das Dorf liegt an der Landesstraße 7, einer Hauptverkehrsader zwischen Ost- und Westnorwegen, und ist wohl besonders wegen Vøringsfossen, einem der spektakulärsten Wasserfälle Norwegens, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Im Gemeindegebiet befindet sich auch der Staudamm Sysedammen, von dem man unter anderem auf den Gletscher Hardangerjøkulen blickt. Vom Wasserfall Vøringsfossen aus wurden mehrere Pfade, Brücken und Aussichtspunkte angelegt, so dass die Besucher sehr nah an die herabstürzenden Wassermassen kommen. Der Wasserfall ist wichtiger Bestandteil der Norwegischen Landschaftsroute Hardanger, die zu großen Teilen auf der Landesstraße 7 verläuft.

Der Wasserfall Vøringsfossen|© Kjetil Rolseth / Rolseth Foto / Statens vegvesen

Weiter unten im Tal Måbødalen kommt man zu den 1300 Treppenstufen, die zum Felsen Måbøberget hinaufführen. In einem Zickzack bewältigst du eine Steigung von insgesamt 616 Metern. Auch ein Besuch im Norwegischen Naturzentrum in Øvre Eidfjord, einem Erlebniszentrum für norwegische Natur, Klima und Umwelt, lohnt sich. Die spannenden Ausstellungen entführen die Besucher 2,9 Milliarden Jahre zurück in die Vergangenheit. Wenn du gern auf der Hochebene Hardangervidda wandern möchtest, empfiehlt sich der Besuch in der Halne Fjellstugu. Hier kannst du auch an Bord des kleinen Schiffes Halnekongen gehen, das seit 1954 zwischen Halne und Skaupa/Sleipa weit drinnen auf der Vidda verkehrt. Ein schöner Abstecher ist auch der Staudamm in Sleipa.

Høyanger: Historische Wanderungen mit prachtvollem Ausblick

Høyanger ist ein größeres Dorf im Regierungsbezirk Vestland, das während der Industrialisierung Norwegens im 20. Jahrhundert eine ganz besondere Rolle spielte. Heute kannst du dich hier auf einige der schönsten Naturerlebnisse einlassen und dabei auf viele Spuren aus dieser Zeit stoßen. Die sog. Kraftroute über die Berge von Bergefjell ist eine anspruchsvolle Tour auch für erfahrene Bergwanderer. Es beginnt mit einem Anstieg über 700 Meter auf dem Gebirgsgrat zwischen der Hütte Toppenhytta und Skålebotn. Von hier hat man einen phantastischen Ausblick über den Høyangerfjord, den Sognefjord und das Gebirge Stølsheimen. Übernachten kann man im Larsgarden Tunhotell, wo die Gäste im Wohnhaus von 1901 einquartiert werden.

Høyanger|© Mohanned Galal

Eine schöne, ebenfalls sehr alpine Alternative ist Kraftduoen in Høyanger: zwei Wanderungen in einer, bei der die Energieerzeugung früher und heute den thematischen Rahmen bildet. Übernachtet wird im Øren Hotel. Wenn du mehr über die Geschichte der Wasserkraft in Høyanger erfahren möchtest, solltest du das Industriemuseum in Høyanger im historischen Stadttor Byporten besuchen. Hier ist die gesamte Entwicklung veranschaulicht – von ehemals 13 Höfen bis zu einer industriell geprägten städtischen Gesellschaft.

Årdal – zwei Industriedörfer mit Nationalparkstatus

Die Gemeinde Årdal liegt am östlichen Rand des Sognefjordes und besteht aus den beiden Dörfern Årdalstangen und Øvre Årdal. Hier endet der Sognefjord, und gleichzeitig bildet das Tal Utladalen den westlichen Einstieg in die Bergwelt des Jotunheimen. Årdal entwickelt sich mehr und mehr zu einem einzigartigen Reiseziel und kann sich mit dem Status als Nationalparkkommune schmücken. Die Gemeinde hat Rallarvegen, die historische Baustraße von Sletterust über den Aussichtspunkt Tusenmeteren („Tausend Meter“) bis nach Øvre Årdal, aufgerüstet, die für die Wanderer einzigartige Ausblicke ins Herz des Jotunheimen bereithält.

Der Aussichtspunkt 1000-meteren in Årdal|© Eric James Ryen/VERI Media

Årdal bietet eine enorme Vielfalt an Paddeltouren – auf dem Fjord, auf dem See Årdalsvatnet und oben im Gebirge. Der Årdalsfjord erstreckt sich von Årdalstangen in westlicher Richtung bis Fodnes, wo die drei Nebenarme Lærdalsfjord, Lustrafjord und Årdalsfjord aufeinandertreffen. Hier kann man kurze und längere Wasserwanderungen und auch einen Abstecher in den wunderschönen Lustrafjord machen und bis nach Skjolden paddeln. Dort bietet sich ein Ausflug nach Indre Ofredalen “Ne´fø-sjøen" an – ehemals ein betriebsamer Ort, dessen Grundlage die Wasserkraft als Antrieb für die Mühlen und Sägewerke war. Im Besucherzentrum in Årdal bekommst du tiefere Einblicke in die Metallindustrie in Årdal vom 18. Jahrhundert bis heute. Du kannst auch an einer Wanderung auf dem alten Tunnelweg zum Aussichtspunkt Tusenmeteren teilnehmen, die angeblich die schönste Radwanderung in Norwegen ist.

Bremanger – maritime Kultur mit historischen Wurzeln

Ehemals war Svelgen in der Gemeinde Bremanger ein Dorf mit viel Landwirtschaft, im 20. Jahrhundert dann entwickelte es sich zu einem Industrieort, und heute ist es dabei, ein Ort besonders für Wanderer zu werden, der mit wunderschönen Loipen und Kulturwanderungen durch alte Dorfstraßen lockt. Du kannst beispielsweise die Kulturdenkmalloipe gehen, die dich durch die Entwicklung von der alten bäuerlichen Gesellschaft und bis heute führt. Neben Svelgen als Sitz der Gemeindeverwaltung hat Bremanger aber auch noch weitere hübsche kleine Orte, die zu besuchen sich lohnt. In Kalvåg wirst du zu einer «Seestubenwanderung» eingeladen, denn in den historischen Seehäusern und Speichern verbergen sich viele spannende Geschichten.

Kalvåg|© Fjord Norway

Kalvåg wuchs im Laufe der zehn Jahre nach 1860 zu einem der größten Fischerdörfer an der westnorwegischen Küste heran, und heute kannst du hier westnorwegische maritime Kultur von ihrer besten Seite erleben, wenn du beispielsweise Knutholmen mit seinem Restaurant und Übernachtungsangebot besuchst.

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