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Herbsterlebnisse voller Kontraste

Wenn du dich wirklich von der dramatischen und sich ständig verändernden Küste von Fjord Norwegen mitreißen lassen möchtest, kannst du gar nicht anders, als in den nördlichsten Teil dieser Region zu reisen. Die wildesten Berge, die tiefsten Fjorde, die steilsten Berghänge, aber auch die gnadenlosesten Winde gibt es in Møre og Romsdal – dann nämlich, wenn die vom offenen Meer kommenden Herststürme über die Inseln und Holme fegen.

Inmitten dieser extremen Kontraste an der nördlichen Küste von Fjord Norwegen liegen auch drei Städte, die aus den unterschiedlichten Gründen Besucher anziehen und verzaubern. Die Kombination aus Meer und Schärengarten mit Aussichtspunkten in der Nähe und majestätischen, schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund erzählen mehr als tausend Bilder – über das Schönste, was du im Herbst erleben kannst.

Romsdal und Trollstigen

Die größten Sehenswürdigkeiten im Nordwesten von Fjord Norwegen sind so bekannt, dass sie den ganzen Sommer hindurch Besucher aus der ganzen Welt anlocken. Doch die Saison ist eigentlich erst spät im Herbst zuende. Ein gutes Beispiel dafür ist die Norwegische Landschaftsroute Geiranger-Trollstigen, die mindestens bis Ende Oktober – oder bis zum ersten Schneefall – befahrbar ist. Sie gehört zu den eindrucksvollsten Straßenstrecken weltweit. Der Grund dafür sind die vielen Haarnadelkurven, die sich von Åndalsnes aus am Berg entlang zu mehreren Aussichtspunkten schlängeln, wo den Reisenden schier der Atem wegbleibt.

Wenn du nicht mit dem eigenen Auto kommst, gehörst du vielleicht zu den Glücklichen, die mit der Raumabahn unterwegs sind, einer Zugreise zwischen Åndalsnes und Dombås, die durch eine der schönsten Berg- und Tallandschaften in Norwegen führt. Von Dombås geht es mit dem Zug dann nach Oslo oder Trondheim weiter.

Von der Stadtmitte in Åndalsnes führt eine Gondelbahn zum Gipfel des Nesaksla hinauf, der einen Rundblick über die wunderschönen Gebirgslandschaften und den Romsdalsfjord gewährt. Wenn dich diese Aussicht dazu bringt, noch einen Tag länger in der Region Romsdal zu bleiben, könntest du die Wanderung auf dem berühmten Kamm Romsdalseggen machen, zum Berg Litlefjellet hinaufspazieren oder Trollveggen erleben – die «verzauberte Wand», die beim Betrachter sicher einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Zur Einstimmung könntest du Norsk Tindesenter, das Norwegische Gipfelcenter in Åndalsnes besuchen, um dir ein bisschen Hintergrundwissen, aber auch Inspiration für die Wanderungzu holen.

Ab Åndalsnes werden organisierte Ausflüge angeboten, und es gibt die Möglichkeit, ein Auto oder E-Bike zu mieten, um zum Trollstigen hinaufzufahren. Vom Fahrradsattel aus atmest du die frische Herbstluft ein, und dein Blick gleitet über die herbstlich gekleidete Landschaft mit dem Berg Romsdalshorn und den Serpentinen von Trollstigen.

Übernachtung in Romsdal:

Valldal und Geiranger

Wegen der Einzigartigkeit der Landschaft steht der Geirangerfjord auf der UNESCO-Liste über das gemeinsame Welterbe, doch es ist das gesamte Reiseerlebnis – von den Serpentinen des Trollstigen über das aktive Dorf Valldal bis nach Geiranger – das dich in neue Höhen führt.

Ohne weitere Anstrengungen kannst du den Anblick der mächtigen Schlucht Gudsbrandsjuvet genießen, an der ebenso wie in Åndalsnes für die erfolgreiche Fernsehserie Succession gedreht wurde. Der Grund: Diese dramatischen Landschaften appellieren an ein Publikum in der ganzen Welt.

Valldal liegt am Storfjord und an der Mündung des Tafjordes, der ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbe ist.

Valldal ist ein Zentrum für Erlebnisse und Aktivitäten in der Region. Hier kann sich die ganze Familie beim Abseilen, Rafting (auch Familienrafting) und Kajakpaddeln auf dem tosenden Fluss Valldøla austoben. Der Valldal-Aktivitätenpark für Kinder hat insgesamt 1500 Meter mit Kletterloipen, eine Tarzanloipe zwischen den Bäumen, Ziplines für die Mutigen und eine Hüpfburg für die Kleinsten.

Wenn du Zeit für eine Übernachtung in Valldal hast, bleibt ein bisschen mehr Zeit für die entspannte Reise über die Berge am nächsten Tag, wo der Aussichtspunkt an der «Adlekurve» Ørnesvingen den Blick über den Geirangerfjord in seiner ganzen Schönheit erlaubt.

In Geiranger angekommen erwartet die Reisenden ein Eldorado an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören Ausflüge mit dem Festrumpfschlauchboot ebenso wie Wanderungen auf der Norwegischen Wanderroute Fosseråsa und das “Fjordranger”, ein Aktivitätenprogramm unter freiem Himmel.

Wenn du für die höchsten Via Ferata-Loipen in Fjord Norwegen noch wie beispielsweise Hornelen noch nicht sattelfest genug bist, gibt es eine spannende Kletterloipe an der Felswand über dem rauschenden Fluss Geirangerelva – mitten im Dorf.

Valldal – sehen und machen:

Übernachtung Valldal:

Übernachtung Geiranger:

Der Hjørundfjord und die Sunnmørsalpen

Von den Gletschern im Hochgebirge bis weit draußen an der Küste von Møre og Romsdal liegen die überwältigenden, von der Natur geschaffenen Sehenswürdigkeiten dicht an dicht. Eine dieser Perlen ist der Hjørundfjord, und auch wenn du vielleicht direkt vom Geirangerfjord kommst und glaubst, alles gesehen zu haben – dieser Meeresarm hat deine Aufmerksamkeit verdient.

Nimm dein Auto und die Fähre nach Hellesylt, wo Tom Cruise im neuesten Mission Impossible-Film seinen spektakulärsten Stunt gemacht hat.

Bleibe auf der Straße durch das wunderschöne und etwas versteckte, sehr schmale Tal Norangsdalen, wo alte Almhütten und ein von den Naturkräften gezeichnetes Gelände deinen Blick einfangen. Entlang dieser Strecke liegt der See Lygnstøylvatnet, der Häuser und Fundamente von vor dem Tag verbirgt, als eine große Lawine die Gebäude in die Tiefe riss.
Hier kannst du dich einer geführten Kajaktour anschließen, bei der Norwegens Pendant zu Atlantis mithilfe von Unterwasserteleskopen untersucht wird. Die Reste von Gebäuden, Bäumen und anderen Dingen auf dem Grund des Sees sind deutlich zu erkennen.

Am anderen Ende des Tals stößt du auf den Hjørundfjord, und der Blick auf die Sunnmørsalpen öffnet sich. Hier solltest du dir Zeit nehmen, um ein paar der schönsten Gebirgswanderloipen in Norwegen auszuprobieren. In Leknes legt die Fähre hinüber nach Sæbø ab, wo du ein Taxiboot bestellen oder auf die Fähre nach Trandal umsteigen kannst. Dieses Dorf hat keine Straßenanbindung, doch das charmante Wirtshaus Christian Gaard Bygdetun ist weithin bekannt.

Wenn du über Nacht in Sæbø bleiben möchtest, gibt es dort im Hotel oder auf dem Campingplatz mehrere gute Übernachtungsquartiere. Sæbø ist ein guter Startpunkt für Wanderungen in den Sunnmørsalpen, für Kajaktouren auf den Fjord und regionale Essen- und Kulturerlebnisse.

Übernachtung und Aktivitäten am Hjørundfjord:

Die Jugendstadt in Sunnmøre

Von der Mündung des Hjørundfjordes bis nach Ålesund ist es nicht weit, und diese Stadt hat ihren ganz besonderen Zauber. Eine Besonderheit ist die Lage zwischen Inseln, Meer, Fjord und Fjell.

Eine andere Eigenart ist, dass Ålesund die einzige norwegische Stadt mit einer zusammenhängenden Art nouveau- bzw. Jugendstilarchitektur ist, weshalb sie heute den Beinamen Jugendstadt trägt. Nach dem verheerenden Stadtbrand 1904 waren es junge, frisch ausgebildete Architekten, die die Häuser in der damals modernen Stilrichtung zeichneten – ein Stil, der dank viele Bewunderer in der Gegenwart heute seine Renaissance erlebt.

Ålesund hat alles, was das Herz an Architektur, maritimer Kultur, Geschichte und Natur begehren mag. Das Jugendstilcenter und das Kunstmuseum KUBE gewähren den Besuchern Einblicke in den Stil, der Ålesund heute auszeichnet, und ein Besuch dort wird die Erinnerungen an die Stadt und die umliegenden Region Sunnmøre ohne Zweifel bereichern.

Ålesund ist auch eine Stadt der Meeresdelikatessen, in der du frische Garnelen, Taschenkrebse und andere Krustentiere einkaufen kannst und in den Restaurants an den Anlegern fangfrisches Seafood serviert bekommst. Ålesund ist auf mehreren Inseln erbaut, und mit einem Kajak kannst du dir die Stadt vom Wasser aus ansehen. Das lässt sich übrigens gut mit dem Besuch in einer schwimmenden Sauna kombinieren.

Wenn du das Leben im Meer und die Arten ein bisschen näher kennenlernen möchtest, die im Laufe von Jahrtausenden die Lebensgrundlage der Menschen hier geschaffen haben, solltest du im Atlantikpark vorbeischauen – ein wirklich engagierendes Aquarium für die ganze Familie. Hier gibt es auch große Außenflächen, wo die Kinder spielen und gleichzeitig Seehunde, Fiscxhotter und Pinguine kennenlernen können.

Ålesund – sehen und machen:

Erfahre mehr über die Jugendstadt

Atlantikstraße, Molde und Kristiansund

An der Küste von Møre, auf halber Strecke zwischen den Städten Molde und Kristiansund, streckt sich die Atlantikstraße mithilfe von acht Brücken am offenen Meer über die Inseln. Große Bekanntheit erlangte die Atlantikstraße, als zahlreiche Aufnahmen für den James Bond-Film «Keine Zeit zu sterben» hier an diesem Straßenabschnitt gemacht wurden.

Die Bilder der Straße, die sich zwischen dem tosenden Meer, kargen Inseln und einem oftmals unruhigen Himmel durch die Landschaft schlängelt, haben diese Nationale Landschaftsroute berühmt gemacht. Wenn du in einem der beiden Städte ins Auto steigst, bist du in weniger als einer Stunde an dieser Sehenswürdigkeit, die schon oft als schönste Straßenstrecke der Welt bezeichnet wurde.

Erfahre mehr über die Atlantikstraße

Die Atlantikstraße: Sehen, Essen, Übernachten

In Norwegen ist Molde bekannt für seinen Fußballclub, über die Landesgrenzen hinweg vor allem für seine wunderschöne Natur, die bereits Touristen anlockte, als der Ort noch keine wichtige Stadt in der Region war. Seit dem 19. Jahrhundert wird Molde als idyllische Kleinstadt mit blühenden Gärten beschrieben, und seitdem trägt sie den Beinamen «Stadt der Rosen».

Das Schönste, was du in Molde sehen kannst, sind die 222 (!) Gipfel, die das Panorama vom Hausberg Varden bietet – ein 400 Meter hoch gelegener Aussichtspunkt, den du von der Stadtmitte aus bequem zu Fuß erreichst. Auch die Fährfahrt hinüber nach Misund lohnt sich; dort erwartet dich der Berg Rørsethornet, zu dem die weltweit längste zusammenhängende Steintreppe hinaufführt. Wenn das Wetter es erlaubt, kannst du anschließend im collsten Hängemattenpark auf dem Berg Digergubben übernachten.

Für viele Besucher ist Molde auch die beste Gelegenheit, die leckersten Delikatessen aus dem Meer zu probieren. An der Spaziermeile direkt am Wasser gibt es mehrere ausgezeichnete Restaurants, in denen der Fang des Tages in Form von Fisch und Krustentieren zu unvergesslichen Mahlzeiten veredelt wird.

Molde - sehen und machen:

Molde - übernachten:

Kristiansund ist die nördlichste der drei Städte im Norden von Fjord Norwegen und ein toller Einstieg in der herbstliche Abenteuer. Die Stadt liegt auf vier kleinen Inseln weit draußen am offenen Meer. Täglich landen hier Flüge aus Bergen und Oslo, auch die Expressschiffroute ab Trondheim legt hier an.

Kristiansund ist bereits seit dem 17. Jahrhundert als Klippfischstadt bekannt, und auch heute wirst du hier einige der besten Stockfischrestaurants Norwegens finden, die ihren Gästen oftmals spannende Zubereitungsarten von getrockneten Dorsch servieren. Wie wäre es beispielsweise mit Bacalhau mit drei verschiedenen Geschmäckern oder gratiniertem Klippfisch?

Im Oktober findet das Fotofestival Nordic Light statt, und den Sommer über bis zum August/September kannst du einen unvergesslichen Ausflug zur kleinen Fischerinsel Grip weit draußen im Meer machen – in vielerlei Hinsicht eine Zeitreise. Wie viele Menschen werden wohl schon die Stabkirche von Grip aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts so weit draußen im Meer besucht haben?

Die eigentliche Stadt Kristiansund erlebst du am besten an Bord des Sundbootes, einer kostenlosen Fähre, die perfekt passt, wenn man die Kirchen und Galerien, das Klippfischmuseum und das lebendige Treiben am Hafen erleben möchte.

Nach Kristiansund setzt sich das Abenteuer auf dem Weg zur Atlantikstraße fort. Auf dem Weg nach Süden – in Richtung der Fjorde, Berge und Täler, kannst du auf der Insel Averøya Halt machen, um die um 1630 erbaute Stabkirche von Kvernes, die jüngste dieser Art in Norwegen, zu besuchen.

Kristiansund - sehen und machen

Gastronomie

Übernachtung

So kommst du nach Sunnmøre und in den Nordwesten von Fjord Norwegen


Es gibt viele Anreisemöglichkeiten in den Norden der Region Fjord Norwegen.

Zum Flughafen Ålesund lufthavn Vigra gibt es mehrere internationale Flugverbindungen, unter anderem aus Amsterdam und Kopenhagen. Darüber hinaus natürlich gute Verbindungen nach Oslo, Bergen und Stavanger.Nach Kristiansund und Molde gibt es ab Oslo und Bergen gute Flugverbindungen.

Wenn du mit dem Zug unterwegs bist, kannst du ab Oslo die Dombåsbahn nehmen und in Dombås in die Raumabahn bis Åndalsnes umsteigen.

Das Expressschiff ab Trondheim braucht für die Strecke Trondheim-Kristiansund nur 3.5 Stunden.

Die Fjorde im Herbst entdecken

Herbstliche Farben bilden den magischen Rahmen für die Erlebnisse, die euch in Fjord Norwegen erwarten. Viele mögen gerade diese Jahreszeit: Die Luft ist kühl und klar, es gibt weniger Leute, die Farben in den Bergen entlang der Fjorde sind fantastisch, und die Köche können sich mit den besten Zutaten aus der Region so richtig entfalten.

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